April: Diskussion revolutionär-realpolitischer Ansätze zurückliegender Kampagnen

Nach drei eher theorielastigen Veranstaltungen wollen wir den Fokus nun auf die Praxis legen und das Konzept der revolutionären Realpolitik am Beispiel zurückliegender bzw. existierender Kampagnen diskutieren. Konkret stellen wir unter anderem folgende Fragen:

  • Hatten die Kampagnen auch „realpolitische“ Ziele? Wenn ja, passen diese in das Raster der bisher in der Veranstaltungsreihe diskutierten revolutionär-realpolitischen Kriterien?
  • Welche realpolitischen Erfolge konnten die Kampagnen verbuchen?
  • Gab es vor, während oder nach den Kampagnen kontroverse Strategiediskussionen rund um die Rolle von Reform und Revolution?

Für die Veranstaltung konnten wir Aktivist*innen der Gruppe Tierfabriken Widerstand, des Bündnis für gesellschaftliche Tierbefreiung und der Kampagne Stop Huntingdon Animal Cruelty (SHAC) gewinnen. Weitere Infos sind unten zu finden.

 

Datum: 14.04.2021 | Uhrzeit: 19.00 Uhr (Achtung: geänderte Zeit!)

Einwahldaten: https://meet.livingutopia.org/b/apn-83p-gnj-ki5

Telefoneinwahl:
DE +49 5563 263 9980
AT +43 1 2291 0095
Konferenznummer:
59645

Wie immer gilt bei unseren Veranstaltungen: Rassismus, Sexismus und andere menschenverachtende Einstellungen lehnen wir strikt ab. Personen und Gruppen, die solche Einstellungen vertreten, sind deshalb nicht willkommen.

 

Zu den Referent*innen bzw. den zu diskutierenden Kampagnen und Bündnissen:

Tierfabriken Widerstand

Das Ziel des 2014 gegründeten Bündnisses Tierfabriken Widerstand ist es, Neubauten von Mast- und anderen Tieranlagen vor allem in Ostdeutschland zu verhindern. Sie schreiben über sich selbst:

Der Fokus darauf, neue Tieranlagen zu verhindern, ist eine strategische Entscheidung. Durch das erfolgreiche Verhindern von Tieranlagenneubauten werden Millionen von Tieren nicht für ein Leben unter schlimmsten Bedingungen und einen gewaltsamen Tod allein für die Profitsteigerung von Konzernen der Tiernutzungsbranche produziert. Mit dem Protest und Widerstand gegen Tieranlagen wird zeitgleich versucht, deutlich zu machen, dass diese lediglich Symptome einer widerspruchsvollen Gesellschaft sind, die auf Ausbeutung von Menschen und Tieren beruht.

Bündnis für gesellschaftliche Tierbefreiung

Das Bündnis für gesellschaftliche Tierbefreiung ist ein in der Corona-Situation entstandener Zusammenschluss von diversen Gruppen und zahlreichen Aktiven aus der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung sowie anderer linker Befreiungskämpfe. Gemeinsam erarbeitet wurden 40 politische Forderungen, teils mit direktem Bezug zur Corona-Situation, teils allgemein verfasst. Im Zentrum der Forderungen stehen ebenso die Ursachen und Auswirkungen der Pandemie, wie auch Wege aus der Corona-Krise und Aussichten auf die Zeit danach.

Kampagne „Stop Huntingdon Animal Cruelty“ (SHAC)

SHAC nahm zu Beginn der 2000er-Jahre Fahrt auf und war eine internationale Kampagne gegen Europas größten Tierversuchskonzern Huntingdon Life Sciences (HLS). Das Ziel war nicht nur HLS selbst, sondern auch sämtliche Unternehmen, mit denen HLS in geschäftlichen Beziehungen stand. Die weltweit größte Tierrechtskampagne schaffte es, HLS an den Rand des Ruins zu treiben. Nach enormer Repression wurde die Kampagne allerdings 2014 für beendet erklärt, das Unternehmen betreibt heute unter dem Name Envigo weiterhin Tierversuchslabore. Einen umfassenden Artikel zu SHAC findet ihr in der Ausgabe 84 des Magazins TIERBEFREIUNG (ab Seite 38).